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Epicondylitis humeri radialis


1. Risikosportarten:

Tennis, Squash, Badminton

2. Funktion:

Reizzustand im Ursprungsbereich der Hand- und Fingerstrecksehnen an der Außenseite des Ellenbogens.

3. Verletzungsmechanismus:

- Überlastung (sportartspezifisch)
- Überlastung außerhalb des Sportes (vermehrtes Arbeiten am PC/Mouse, Renovieren, Garten- und Hausarbeit )
- Falsche Technik beim Ausüben des Sportes (speziell Rückhand)
- bereits bestehende degenerative Veränderungen im Sehnenansatzbereich

4. Symptome:

- Schmerzen an der Ellenbogenaußenseite beim Zugreifen und beim Anheben von Gegenständen (typischerweise schmerzhaft: Anheben der Kaffeetasse, Schmerzen beim Händeschütteln)
- Schmerzausstrahlung in den Unterarm außenseitig
- Verhärtung der Unterarmmuskulatur
- Druckschmerz im Sehnenansatzbereich ( Ellenbogenaußenseite)
Andere Schmerzursachen:
- Beschwerden kommen von der Halswirbelsäule
- Beschwerden kommen von der Schulter
- Nervenkompressionssyndrom ( Druck auf den Nerven durch Einengung im Kanal oder Gewebeschwellung)
- lokale Entzündung
- Ellenbogeninstabilität
- Ellenbogenarthrosen

5. Erstmaßnahmen:

- Beenden der Belastung
- Kühlen
- Schonung
- Verband

6. Diagnostik:

Selber durchzuführender Test:
Hand des betroffenen Armes mit der Handfläche flach auf den Tisch legen. Den Mittelfinger gegen Widerstand anheben. Eine Schmerzprovokation an der Ellenbogenaußenseite deutet auf die Erkrankung hin.
Es sollte in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden, da die Beschwerden auch z.B. von der Halswirbelsäule stammen könnten (siehe dort). Außerdem muss vermieden werden, dass die Beschwerden chronisch werden.
- Röntgen
- ggf. Ultraschalluntersuchung
- ggf. Kernspintomographie
- ggf. zusätzliche Untersuchung durch den Neurologen

7. Therapie: Vorsicht ! Häufig langwierig !!!!!

a) Konservative Therapie
- Schonung
- Physiotherapie ( unter fachkundiger Anleitung und zusätzlich mit dem Therapeuten abgestimmte Eigenübungen)
- Medikamente (entzündungshemmend, abschwellend)
- Salbenverbände
- Druck von außen auf den Muskel (z.B. Epispange - muss ärztlich verordnet werden)
- Injektionen mit und ohne Cortisonzusatz
- Stoßwellentherapie
- Je nach Befund (Rückgang der Beschwerden) langsamer Belastungsaufbau (sportartspezifisch)
b) Operative Therapie
Bei Versagen der konservativen Behandlungsmaßnahmen, ggf. operative Therapie (Ablösung/ Einkerbung der betroffenen Sehnen vom Knochen, Denervation)

8. Physiotherapie:

- unterschiedliche Massagetechniken (Querfriktion, Stäbchenmassage)
- Elektrotherapie
- Dehnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur, sowie der Antagonisten
- Kälteanwendung auf den Sehnenansatzbereich
- Wärmebehandlung der Unterarmmuskulatur

9. Prävention:

- Aufwärmen vor Beginn der sportlichen Belastung ohne Sportgerät
- Aufwärmen mit Sportgerät (Einschlagen)
- Dehnen speziell von Handbeugern und Streckern
- Kräftigung der Handbeuger und Strecker
- Überprüfung der Spieltechnik (z.B. Schlägerhaltung etc.)
- Überprüfung des Schlägermaterials (Griffstärke, Bespannung, Schlägergewicht etc. )

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